WM kritische Graffitis

Es ist ja hinlänglich bekannt – die Brasilianer hatten sich ihre WM anders vorgestellt. Das Versprechen des Ex-Präsidenten Lula, dass für die WM 2014 nicht ein Centavo an öffentlichen Mitteln ausgegeben wird, erwies sich als eines der vielen Versprechen das zerplatzte wie eine Seifenblase.

Letztendlich wurden Milliarden aus öffentlichen Mitteln ausgegeben. Ein großer Teil dieser Gelder verschwand in dunklen Kanälen. Aber die Stadien der WM 2014 werden wohl in letzter Minute fertig werden – das wars dann aber auch schon mit der Herrlichkeit. Kaum eines der Infrastrukturprojekte das in Zusammenhang mit der WM steht wurde fertiggestellt. Und natürlich explodieren auch hier die Kosten – denn bevor nicht genügen Geld irgendwo verschwunden ist, werden auch diese nicht vollendet.

Diesen Milliardenausgaben für die WM 2014 gegenüber stehen katastrophale Zustände im öffentlichen Gesundheitssystem, Bildungswesen, Infrastruktur und Sicherheit. Wundern sollte man sich also nicht, wenn es auch während der Weltmeisterschaft wieder zu Massenprotesten kommt.

Als WM-Tourist sollte man aber ein bisschen tolerant sein und bedenken, dass man sich nicht in Europa oder Nordamerika befindet. Bei aller berechtigter Kritik an den Zuständen in Brasilien muss man hier einfach andere Maßstäbe ansetzen. Brasilien ist nicht Deutschland. Blickt man nur 10 – 15 Jahre zurück, dann muss man den Brasilianern schon einiges an Respekt zollen was sie aus ihrem Land gemacht haben.

In diesem Sinne, relaxed bleiben und ganz einfach die Weltmeisterschaft und die brasilianische Lebensfreude genießen – ganz so, wie die große Mehrheit der Brasilianer auch. Denn Missstände hin oder her – so gut wie jeder steht hier hinter seiner Selecão!

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